Bachelorarbeit-Pfeil___Bogen_1

Bacholor-Arbeit: Pfeil-und-Bogen-Modell

Was ist der Zentrale Aspekt des Pfeil-und-Bogen-Modells?

Das Pfeil-und-Bogen-Modell hebt die Fragestellung als das Leitende Instrument der wissenschaftlichen Arbeit hervor.

Zwecke

  • distanziertes Ziel treffen: Der Bogen ist geschaffen und wird genutzt, um ein anvisiertes, distanziertes Ziel mit einem Pfeil zu treffen.
  • Qualifikationsnachweis: Die Bachelorarbeit wird genutzt, um die Bachelor-Qualifikation einer Person z.B. zum wissenschafltichen Arbeiten nachzuweisen. (vgl. EQR - Europäischer Qualifikationsrahmen)

Zentrale Bestandteile

  • Wurfarm/Thema - Stabilität: Der Wurfarm wird strapaziert und trägt die Energie der Sehne. Er darf nicht brechen. Analog ist die Themenfeld der Bachelorarbeit so belastungsfähig, dass es die Energie der Fragestellung aufnehmen kann. Es darf aber auch nicht so starr und unverrückbar sein, dass die Fragestellung am Thema zerbricht. (siehe: Lücken).
  • Sehne/Fragestellung - Energie: An der Sehne wird die Spannung im Wurfarm aufgebaut. Die Sehne muss so massiv sein, dass sie selbst keine Energie aufbaut. Wäre die Sehne elastisch, müsste immer sowohl die Elastizität des Wurfarms und die Elasitizät der Sehne abgewogen werden. Die Art und weise, wie die Spannung in Richtung und Kraft erzeugt wird, beeinflusst die Zielerreichung - ebenso der Moment des Loslassens. Die Fragestellung bringt die Energie in die Bachelorarbeit ein. Sie bestimmt als Leitendes Instrument die Flugbahn des Pfeiles.
  • Ziel: Das Ziel der Schützin bzw. des Schützen basiert letztlich auf Konventionen. In der Metapher wird es durch die Institution Sportplatz oder den Sportverband festgelegt. Analog dazu wird das Ziel der Bachelorarbeit wie im Zweck beschrieben von der Institution bzw. übergeordneten Konventionen vereinbart.
  • Pfeil/Person - Entwicklung: Es gibt verschiedene Pfeile, die sich etwa in Material, Befiederung und Pfeilspitze unterscheiden. Stark vereinfacht bestimmt die Abstimmung von Pfeil und Bogen die Zielsicherheit, d.h. den Spielraum, wenn es an die Grenzen geht. Der Pfeil bist in der Metapher Du als die Studierende Person mit Deiner Individualität, die sich durch Deine Person, deine Lebensumstände und vieles weitere einzigartig auszeichnet.

Weitergedachte Bestandteile

  • Sehnenkerbe/Lücken - Verortung: Die Sehne ist an der Sehnenkerbe am Ende des Bogens (Tip) mit dem Wurfarm verbunden. Die Kerben aber auch das Ende des Wurfarms stehen Metaphorisch für die Ränder des Themas, die die Lücken definieren. Die Lücken im Themenfeld sind die Substanz, die die Energie der Fragestellung aufnehmen.
  • Muskelkraft/Interesse - Relevanz: Die Muskelkraft der Schützin oder des Schützen spannt den Bogen. In der Bachelorarbeit liefert die Relevanz einer Fragestellung die Notwendige Energie, mit der die Sehne gespannt wird. Die Relevanz kann allgemeiner Natur sein - oder aus persönlichem Interesse erfolgen.
  • Luftströmungen/Einflüsse - Puffer: Neben Rücken-, Seiten- und Gegenwind gibt es weitere Faktoren, die Flugbahn des Pfeiles beeinflussen. Auch in der Bachelorarbeit gibt es Umweltbedingungen, de nicht (vollständig) kontrolliert werden können. Sie zu würdigen bedeutet, Puffer einzubauen.
  • Loslassen/wissenschaftlicher Prozess - Reflexion: Der Moment des Loslassens bringt all das vorher eingebrachte als Impuls auf den Pfeil und legt damit die eigentliche Flugbahn fest. Nachträgliches Eingreifen (verrücken des Ziels etc.) ist vermutlich meist in den Regeln untersagt. In der Bachelorarbeit folgt auf die Planungsphase das Loslassen von der Struktursetzung und der Planung. Es folgt mit der Flugbahn das reflektierte Abarbeiten nach "Rezept". Es deckt die Lücken der Planung auf und erfordert wiederholt formatives Nacharbeiten. Es deckt jedoch auch Lücken (summativ), die nicht mehr korrigiert werden können. Beide Bereiche der Reflexion und Erkenntnis können genutzt werden, um das Kapitel der Reflexion bzw. der Limitation der Arbeit anzureichern.
    • Formativ (im Prozess): Was stört mich, was muss ich anders machen?
    • Summativ (Abschlussbewertung): Was stört mich - was hätte ich anders machen sollen?

Hintergrund des Modells

  • Das Modell ist im Rahmen eines Tutorats seit 2011 von Josef M. Huber an der Hochschule Esslingen entwickelt worden.
  • Ziel des Modells ist es, das System "Bachelorarbeit" von Aussen zu betrachten und damit interne Stressoren (für Stuiderenden als Person aber auch für die Performanz auf Prozessebene) zu erkennen und Gegenmassnahmen.

Limitationen

  • Josef M. Huber ist kein Bogensportler - und mit dem Thema inhaltlich nicht Vertraut. Die Metapher beruht deshalb auf trivialem Alltagsverständnis des Bogensports und kann sicherlich argumentativ mit Detailfragen ad Absurdum geführt werden. Bekannte Widersprüche sind:
    • Wurfarm/Thema: Die Elastizität des Themas soll nicht verstanden werden als Einladung zum "Wahrheiten Verdrehen" oder zur "Interpretation in eigener Sache" - Überstrapazieren führt letztlich zum Materialbruch.
    • Pfeil/Schütze: Die Metapher macht die Studierende bzw. den Studierenden implizit zur Schützin bzw. Schützen - und gleichzeitig aber auch zum Pfeil.